In dieser Folge erzähle ich ein bisschen über meinen neuen MacPro 4,1. Ich habe das Gerät als defekt gekauft und mich in den letzten Tagen und Wochen durch diverse Foren gewühlt um einen Überblick über die Reparatur und die Upgrades zu bekommen.
Nach dem Firmwareupgrade auf die 5,1 kann ich wieder aktuelle Betriebssysteme nutzen. Hardwareseitig habe haben ich die CPU, die Grafikkarte und das optische Laufwerk ausgetauscht und einen PCIe SATA3 Adapter und eine PCIe USB 3.1 Karte eingebaut.
Firmware Upgrade
Um den MacPro 4,1 wieder fit für aktuelle Betriebssystem (und die schnellere CPU) zu bekommen, muss er erst ein Upgrade auf die 5,1 erhalten. Die 2009er und 2010er MacPros sind wohl hardwareseitig identisch und unterscheiden sich nur durch die Firmware. Eine gute Anleitung und einen Link zum Update-Tool findet ihr im MacElite Forum.
Das Flashen an sich ist denkbar einfach:
- Das Upgrade Tool herunterladen
- Tool starten und Upgrade bestätigen mit „Upgrade to 2010 Firmware“.
- RAMdisk wird vorbereitet, notwendige Daten heruntergeladen.
- Sobald fertig, schaltet man den Mac aus
- Dann auf den Power-Knopf drücken und nicht los lassen, bis die weiße LED blinkt
- Der Mac Pro macht einen langen Pipeton, nicht wundern
- Danach wird Firmware geflasht
- Nach dem Neustart logged man sich ein und sieht, dass man einen Mac Pro 5.1 hat
- Erledigt
CPU Upgrade
Mit der neuen Firmware verträgt der MacPro auch die etwas neueren Westmere Prozessoren u.a. auch in der 6Core Version. Ich hab mich für einen X5690 von mac-factory.de entschieden. Das ist aktuell der Prozessor mit der höchsten Leistung für den 1366 Sockel. Allerdings liegt er nicht mehr innerhalb der Spezifikationen des MacPro Thermalsystems. Das sollte keine Probleme machen (Die Temperatur der CPU während meines Stresstests war stabil), wer auf Nummer sicher gehen will, kann z.B: auf den X5675 zurückgreifen… Eine Videoanleitung gibt es hier insbesondere auch die Problembehebung ab 7:23.
Grafikkarten Upgrade
Grundsätzlich arbeitet der MacPro mit allen Grafikchips, die schon einmal in einem Mac (ab Werk) eingebaut wurden. Zusätzlich unterstützt macOS seit 10.13.4 auch externe Grafikkartenlösungen und bringt damit auch Treiber für diese Chips mit.
Allerdings fehlt beim Booten mit diesen Grafikkarten üblicherweise der Bootscreen (Apple-Logo auf hellem Hintergrund, Recovery-Modus oder Bootauswahl usw.). Wer damit leben kann, sollte sich mal die RX560 oder RX580 von AMD anschauen.
Wer auf den Bootscreen – wie ich – nicht verzichten will, kann zum Einen eine originale Apple-Grafikkarte oder eine Drittanbieter-Karte in der Mac-Edition kaufen (eine Übersicht gibt’s bei Everyma.com). Oder mach kauf eine handelsübliche Grafikkarte mit einem Chip, für den es eine Mac-spezifische Firmware gibt.
Ich persönlich hab mich für eine GTX680 mit 2GB entschieden. Die gibt’s für ~150€ bei eBay und die Karte kann problemlos in einem Windows-Rechner für den Mac geflasht werden.
SATA3
Um eine SSD in ordentlicher (SATA3) Geschwindigkeit betreiben zu können, gibt’s PCIe / SATA3 Adapter. Ich hab mir den Sedna PCI Express SATA3 SSD Adapter für ~40€ bei amazon geholt. Wer keine SSD rumliegen hat, kann es mit einer m.2 SSD und einem entsprechenden Adapter versuchen und entweder macOS dazu bringen, NVMe zu unterstützen, oder hoffen, dass Apple den NVMe Support selbst einbaut, um die volle Geschwindigkeit zu bekommen.
USB3/3.1
Ich hab mir eine DeLock USB 3.1 (Type C) Karte geholt. Die Inateck Karten sollten aber auch funktionieren.
BD-Laufwerk
Um mal schnell Blu-Rays einlesen zu können, habe ich ein externes Laufwerk ausgeschlachtet und in eingebaut. Grundsätzlich sollte jedes handelsübliche 5 1/4 Zoll Laufwerk funktionieren. Lediglich die Blende an der Laufwerksschublade muss abgebaut werden.