[Kurztest] Drobo FS als Ablage für die iTunes Bibliothek

Ich hatte diese Woche die Gelegenheit einen Drobo FS zu testen. Ich wollte mir die Netzwerkversion hier mal genauer anschauen, da ich mit dem Gedanken gespielt hab, den Speicherplatz in unserem Abstellraum unterzubringen. Außerdem gefiel mir der Gedanke dass der Drobo auch als TimeCapsule-Ersatz fungieren kann und nebenbei, dank der DroboApps, auch automatisiert bestimmte Daten per rsync mit meinem hidrive von Strato abgleichen kann.

Um es kurz zu machen: Der Drobo FS ist für mich keine leider Alternative.

Doch von Anfang an…

Der Drobo FS kommt – wie schon sein kleiner Bruder – in einer schicken Verpackung, die stark an die Apple-Produkte erinnert. Neben dem Drobo ist das Netzteil, ein Schuko und ein UK-Stecker und ein Netzwerkkabel dabei. Das Gehäuse ist gut verarbeitet und sieht mit seiner schwarz glänzenden Abdeckung vorn schick aus. Allerdings war mein Test-Drobo etwas kippelig, was zu Vibrationen auf der Tischoberfläche führte. Das ist aber vermutlich dem Dasein als Testgerät geschuldet und kein allgemeines Merkmal.

Nach dem Auspacken folgte das unvermeidliche: Festplatten reinpacken, einrichten und mit Daten bespielen.

Das Einrichten erfolgt, wie bei Drobo üblich, mit dem Drobo Dashboard recht einfach. Die Festplatten werden ohne Caddy oder ähnliches einfach ins Gerät geschoben und wurden auch auf anhieb erkannt. Der Drobo und die eingerichteten Shares erscheint dann als Freigabe im Finder und können problemlos mit einem Klick gemountet werden (und auch in die Autostart eingebunden werden). Leider erkennt der Drobo das Format meines alten Drobo Classic nicht, weshalb die Daten nicht migriert werden können

Die Übertragungsgeschwindigkeit blieb allerdings hinter meinen Erwartungen zurück. Ich bin ja von meinem Drobo 2.Gen keinen Geschwindigkeitsrausch gewohnt, aber der FS war mit seinen durchschnittlich 10MB/s doch noch deutlich behäbiger. Insgesamt dauerte es gut einen Tag meine 1TB große Test-Bibliothek auf den Drobo zu übertragen. Mein Drobo hing dabei gemeinsam mit dem iMac allein an der TimeCapsule… Damit hätte ich noch leben können…

Was mich aber dann abgeschreckt hat, war die Latenz mit der sowohl die Shares gemountet werden, als auch bis der Drobo Daten liefert. Ich spreche hier ausdrücklich nicht von Situationen, in denen der Drobo erst aus dem Standby gehen muss und die Festplatten einzeln hochfährt, sondern wenn ich z.B. den Computer neustarte.

In meinen Tests gelang es mir nicht, dass das automatisch startende iTunes ein fertig gemountetes Share vorfand… In diesem Fall ist iTunes leider so “intelligent” und biegt die Ablage der Bibliothek auf ~/Music, wodurch sich anschließend hinzugefügte Dateien automatisch auf meiner SSD und nicht auf der zugewiesenen Platte wiederfanden.

Schlimmer noch: Auch im laufenden Betrieb kam es immer wieder vor, dass Zugriffe vom AppleTV 2 ins leere liefen und eine “Medium nicht verfügbar” Meldung aufpoppte, da der Drobo die Daten nicht rechtzeitig anliefern konnte… Ein Problem, das ich mit dem klassischen Drobo noch nie hatte, sogar wenn die Festplatten erst hochfahren müssen. Vermutlich liefert hier die Firewire Anbindung einen entsprechenden Status, der iTunes veranlasst zu warten, während der Netzwerkshare dies nicht kann(?)

Durch dieses K.O. in der ersten Runde konnte (wollte) ich mich nicht mehr richtig mit den DroboApps beschäftigen. Wobei ich auf anhieb den Apache, den Droboadmin für die Apps, einen Crond, einen rsyncd und einen sshd installiert bekam. Zudem fand ich auf Anhieb leider keine Möglichkeit einen ssh-key zu erzeugen, um den Drobo-FS automatisiert per rsync mit meinem HiDrive synchronisieren zu können, ich glaube aber, dass dies grundsätzlich möglich sein müsste…

Leider schließt der Drobo FS sich durch das Latenz-Problem – das ich hier aber nicht ausschließlich auf den Drobo schieben möchte – für die Verwendung für mich aus. Eigentlich schade, da mir der Kleine schon sehr gut gefallen hätte…


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